Aus jedem Sterben entsteht neues Leben.
Kaum verwelken die letzten Blätter in der Erde,
Schon wird Leben neu gemischt.
Und wenn der letzte Schnee vom Frühling spricht,
Sehnsucht sich zu Ende bricht,
Dann erfreut sich die ganze Welt an diesem neuen Licht.
(© Monika Minder, 31. Dez. 2013)
Jeder trägt sein eigenes Geheimnis in sich,
Seine Mystik, die ein grosser Zauber ist.
So vieles möchten wir gern wissen,
Wozu wir leben, was wir einst vermissen,
was es auf sich hat mit dem Tod... -
Vielleicht mehr echtes Leben und Sterben lernen
Und wachsen in der Not.
(© Monika Minder, 25. Dez. 2013)
Wieviel Liebe kann erst werden,
wenn man sie einfach weitergibt.
Ein paar liebe Worte, Freude leben,
ein Lächeln, ein Auge, das dich sieht.
(© Monika Minder, 19. Dez. 2013)
Manchmal, wenn die Zeit so traurig ist
Und Schnee sich auf das Gemüt legt,
Genau dann, trage ich dir Blumen ins Haus,
Und schicke dir einen Hauch von Frühling voraus.
(© Monika Minder, 18. Dez. 2013)
Ein Lächeln nur für dich,
Geduld und Zuversicht,
Aufmerksamkeit von deinen Lieben,
Schmerzen nicht zu viele,
Vom Glück dafür ein grosses Stück,
Und dass der Himmel dir noch buntes Leben schickt,
Dass Hände dich ganz lieb berühren,
Und du gelassen dich lässt führen,
Aus dem Wissen, alles geht vorüber,
Nichts ist immer trübe,
Nach jedem Regen kommt der Sonnenschein,
Nach jedem Winter schaut der Frühling herein.
(© Monika Minder, 7. Dez. 2013)
Dein Herz, oh Mensch, ist so verstockt,
So vieles auf der Welt, das lockt.
Sei kein Knecht von deinem Haben-Wollen,
Sonst reicht die Kraft nicht Wesentliches zu schauen.
(© Monika Minder, 13. Nov. 2013)
Wir möchten gern die Welt verändern
Und klagen das Leben an.
Doch im Ego ist das Selbst verhindert,
Was von ihm gesagt, hat uns selber angeklagt.
(© Monika Minder, 11. Nov. 2013)
Was immer gelöscht wird,
wenn ein neues Jahr sich entzündet,
formt der Himmel auf Erden.
Doch leise blüht es sich durch die Zeit
bis zum nächsten Winter.
(© Monika Minder)
Wir tragen durch jede Zeit
ein Stück Ewigkeit.
Mit jedem Menschen
mit dem wir ein Stück des Weges
gemeinsam gehen,
wird ein Stück von dieser Ewigkeit geweckt,
wird etwas Neues entstehen,
das schon angelegt war
und nur noch geweckt werden muss.
Annehmen, blühen lassen
und auch wieder in die Welt hinaustragen,
heisst einen Hauch von dieser Ewigkeit erfahren.
(© Monika Minder)
Wir wünschen gerne
und zum neuen Jahr besonders.
Manch einer wünscht sogar zu werden,
etwas zu sein auf dieser Erde.
Mit viel Schein glaubt sich jeder ohne Mängel
und hiernieden schon als kleiner Engel.
Würde alles wahr,
was mancher sich so wünschte,
wie würde wohl das neue Jahr?
(© Monika Minder)
Die Zeit bleibt stehen,
ich wundere mich,
Liebe war doch immer vergehen!
Die Zeit bleibt doch nicht stehen,
Liebe bleibt -
auch im Vergehen.
Die Zeit bleibt verschwommen,
für einen Augenblick dachte ich,
ich hätte dich wahrgenommen.
Die Zeit, was ist das nur?
Das mit uns war gut.
(© Monika Minder, 25. Okt. 2013)
Es braust der Wind
um jedes Haus,
er pfeifft und singt
als wollt er schnell nach Haus.
Da sieh, ein Blatt,
es fällt ganz leis vom Baum.
Es ist so bunt und satt
als folgte es seinem Traum.
(© Monika Minder, 17. Okt. 2013)
Noch einmal meldet sich der Sommertraum,
Er lässt die Bäume schweigen.
Nichts ist neu,
Nur etwas Tau in frühen Morgenstunden.
Das Grün lässt sich kaum mehr ermutigen,
Im Wind die ersten gelben Blätter wiegen.
Auch Zwetschgen fallen gern vom Baum.
Alles will zu Boden fliegen, will liegen.
Es wird Herbst. Es riecht nach Erde.
(© Monika Minder, 2. Sept. 2013)
Der Blumenduft ist leis gewichen
Dem Duft von Äpfeln, Birnen und von Beeren.
Noch ist der Himmel bunt gestrichen
Und zieht mit letzter Wärme durch die Ähren.
Mit süsser weicher Müdigkeit
Streifen wir die Lust vom Körper.
Was laut und grell sich hat vereint,
Wird langsam mild und röter.
(© Monika Minder, 24. Aug. 2013)
Mit nackten Füssen
der Sonne entgegen
auf heissem Asphalt
und frischen Wiesen.
Nichts sperrt sich dagegen
Leben zu geniessen.
(© Monika Minder 15. Aug. 2013)
Der erste Regen tropft sich durch die Hitze,
Ein Hagelkorn, erste Blitze.
Befreien von der Trockenheit,
Versöhnlich mit der Seele sein.
Alles fliesst ist ein Gesetz,
Das nur der Mensch verletzt.
(© Monika Minder, 5. Aug. 2013)
Die Sonne lacht in alter Stärke,
Weitet sich im neuen Tag.
Es vollendet der Sommer seine Werke
In allem, was reifen und was werden mag.
(© Monika Minder)
Es fällt ein heisser Tag ins Haus,
Zwetschgenblau und Himbeerrot.
Büsche sehen festlich aus,
Weiches Licht mildert jede Not.
Es fällt ein Rausch in alle Dinge,
Äcker werden langsam braun.
Glück braucht keine Ringe,
Nur Seele und Vertrauen.
(© Monika Minder, 1. August 2013)
Nur zwei drei Wölklein stehen
Am hohen Himmelszelt.
Sie weisen in die Ferne,
In die weite Welt.
Die Sehnsucht geht und wandert
Und träumt sich mit dir in die Nacht.
Der Sommertraum verwandelt
Und hält dich lange wach.
(© Monika Minder)
Es wär, als hätt die Sonne
Ihre Seele aufgemacht,
Dass sie im Glitzern und im Glimmen
In unsre Herzen lacht.
Wie wenn der Himmel Licht berührte
Und sich mit ihr vermählte,
Wie wenn ein Herz zum andern führte
Und von Liebe ihm erzählte.
(© Monika Minder, 27. Juli 2013)
Nach einer Idee von Joseph von Eichendorff, Mondnacht.
Ich lieg im Gras und träum mir was.
Mein Herz wird sanft entführt,
der Sommer scheint gerührt.
Es riecht nach bunten Blumen,
nach Mohn so rot und schön.
Man könnte immer ruhen -
wer weiss, was Herzen alles sehen!
(© Monika Minder)
Ein Sommertag, die Wiesen lauschen,
flüsternd kommt ein Liebeskuss -
Nur die Büsche rauschen,
bis auch der letzte Sonnenstrahl,
sich verliert im Fluss.
(© Monika Minder, 16. Juli 2013)
Jeder Morgen bringt uns einen neuen Zauber,
trägt uns Fragen in den Mund,
lässt uns klein und gross sein.
Jeder Tag ein neuer Pinselstrich,
ein Tupfen Farbe
auf dem Gemälde des Lebens.
Jeder Tag ein Gast auf dieser Erde sein,
auf einer Erde, die zittert und stöhnt,
die verzweifelt ist und gähnt,
weil die Menschen nichts anderes zu tun haben,
als sie zu zerstören.
(© Monika Minder, 15. Juli 2013)
Im Gras liegen, träumen
Sich wiegen, alles versäumen
Keine Sorgen, keine Not
Nur sein bis zum Morgenrot.
Oh, wunderschönes tiefes Schweigen
Nur Himmel lässt sich neigen
Und hält dir über Strom und Zeit
Ein kleines Glück bereit.
(© Monika Minder, 10. Juli 2013)
Ich denk an dich,
wenn micht der erste Sonnenstrahl berührt;
Ich denk an dich,
wenn sich der Sommer in mein Herz bemüht.
Ich sehe dich,
wenn auf einsamen Wegen eine Blume mich begrüsst;
Ich bin dir nah,
wenn der Tag den Abend küsst.
Ich denk an dich,
wenn die Nacht in meine Adern schiesst,
und ich geborgen mit der Dunkelheit zerfliess.
(© Monika Minder)
Auch wenn du denkst,
die Liebe ist nicht mehr,
sie ist so leis,
so leis, wie nachts das Meer.
Und tags, wenn alles lenkt,
wogt sie sich hin und her.
Die Liebe schenkt
so leise wie das Meer.
(© Monika Minder)
Die Natur, man meint,
sie könne nicht reden,
so still kann sie sein.
Aber, wer kann schon reden?
Wer kann schon wirklich still sein
ohne böse zu sein?
(© Monika Minder, 7. Juli 2013)
Es weht so lau und leise
Ein Wind durch grüne Büsche.
Der Himmel lächelt weise
Aus tausend hellen Grübchen.
Es berührt so manche Seele
Auch nur ein kleines Wort.
Wie kühler Wind im Sommer
Für den, der sieht und horcht.
(© Monika Minder)
Verschlafen lauern auf nackten Feldern die Katzen
Nur ein heisser Wind
atmet durch die einsamen Gassen.
Schleichend zieht sich die Mittagshitze hin.
Die Kirchturmuhr schlägt ihre Runden
Dann wieder Stille und Leere
Gesunden heisst gedulden
Wie wenn Leben einfach wäre.
(© Monika Minder, 3. Juli 2013)
Sonne, Wind,
Ein schattiges Plätzchen,
Dort freut sich ein Kind
Im Wasserbecken.
Kühe singen mit ihren Glocken,
Ein Vogel zwitschert, einer murrt.
Fröhlich tänzeln zwei drei Wolken,
Neben mir die Katze schnurrt.
(© Monika Minder, 16. Juni 2013)
Damals -
da war ein kleiner Raum,
der dich behütete,
weil du ihn hüten musstest.
Manchmal
kam die Welt
an dein Fenster
und erzählte vom Leben da draussen.
Ein Hauch von Zeit
in dem du rückwärts lebtest
und nur Sehnsucht Wirklichkeit war...
Damals!
(© Monika Minder, 4. Juni 2013)
Die weissen Bäume leuchten
Fröhlich zwitschert's in den Zweigen
Ab und zu ein Regenfeuchten
Kinder tanzen Reigen.
Bienchen fliegen aus
Es duftet süss daher
Ob rund, ob glatt, ob kraus
Geliebtes Blütenmeer!
(© Monika Minder, 10. Mai 2013)
Wie erster Blumenduft so zag
Streift die Sonne diesen Tag.
Wie ein sanfter Hauch so neu
Wie ein Kinderblick so scheu.
Morgenstunden und ein neues Jahr
Blumen rot und gelb ganz nah.
Wie verflogen ist die dunkle Nacht
Wenn der Frühlingszauber sich entfacht.
(© Monika Minder)
Weiss wie Schnee
leuchten die Blüten der Kirschbäume.
Nichts ist mehr leer -
nur grosses Erfreuen.
Falter flattern lieblich umher,
Blumen wiegen am Weg.
Verflogen ist, was gestern noch schwer.
Der Frühling zeigt, wie Leben geht.
(© Monika Minder, 7. Mai 2013)
Ich hätte dir so viel zu sagen.
Ich hätte dich so viel zu fragen.
Du bist mir nah und doch so fern.
Ich weiss, du hast mich nicht sehr gern.
Doch ich kann spüren, was dich dereinst bewegte,
Wie sehr die Seele ringt in dir,
Wie du alles erlebtest,
Ich weiss, es lässt dich nicht in Ruh.
So früh warst du schon satt vom Leben
Nährtest dich von deiner Stimme nur
Ich versuchte Liebe dir zu geben
Sie fand keinen Platz in deiner Spur.
Wie oft habe ich gewartet,
Nur auf ein kleines Lächeln.
Ein Händedruck wäre schon ein ganzer Blumengarten,
Doch auch dein Blick wird schwächer.
Ob der Schmerz sich je vergisst
Und die Seelen genesen?
Ich weiss, dass du dein gütiges Wesen
Irgendwo auf dem Weg verloren hast.
(© Monika Minder, 24. April 2013)
Weil du mich liebst, mein Himmel,
liebt mich das Leben.
Ich weiss, ich will für immer
mit dir nur glücklich werden.
(© Monika Minder, 17. April 2013)
An einem neuen Morgen,
Wenn fröhlich sich die Lerchen schwingen,
Da fallen deine Sorgen
Und Melodien klingen.
Der Himmel lacht mit seiner Bläue
Direkt sich in dein Herz hinein.
Mit seiner grossen Treue
Schenkt er dir heute Freude ein.
(© Monika Minder, 8. April 2013)
Es liegt im Hier und Jetzt,
das Leben pur.
Achte gut auf diesen Augenblick,
das Geheimnis liegt in seiner Spur.
Kein Gestern und kein Morgen
haben diese grosse Kraft.
Hier liegt das grosse Fragen
und die Hoffnung, die erschafft.
(© Monika Minder)
Es sprach die Rose zu dem Flieder:
Ostern kommt bald wieder.
Lass uns blühen, lass uns lieben,
Lass erwachen unsre Triebe,
Lass die Hände uns gen Himmel strecken
Und den Frühling in uns neu erwecken.
(© Monika Minder, 29. März 2013)
Der Ostermorgen bringt die Herrlichkeit,
Vergangen ist des Winters Leid.
Duft und Pracht nach trüber Zeit erleben,
Mutig sich dem neuen Licht ergeben.
(© Monika Minder, 7. März 2013)
Glauben holen, lieben, hoffen,
Wenn Mut und Kraft uns mal verlässt.
Im Frühling werden Herz und Seele offen,
Durchweht uns sanft das Osterfest.
(© Monika Minder)
Klarer Frühlingsmorgen,
ein wunderschöner Tag.
Wie fallen da die Sorgen
nicht alle von dir ab.
Es lacht ins Herz hinein
der Himmel dir mit seiner Weite.
Nichts engt mehr ein,
nur zarter Duft trägt weiter.
Dir ist als sei die Seele voll
mit Blüten und mit Trieben.
So heimisch auch das Moll,
jetzt liedet dir die Liebe.
(© Monika Minder, 6. März 2013)
Wegstreichen geht nicht,
ein Licht ist immer da.
Auch in der dunkelsten Nacht
sind Mond und Sterne wach,
brennt eine zarte Lampe,
erreicht dich ein liebes Wort.
(© Monika Minder)
Wer meine Freunde sind?
Die Wolken und der Wind
Die Nacht, die Träume
Und Bücher mit Gedichten drin.
(© Monika Minder, 2. März 2013)
Es war ein Tag
so ganz normal
ein wenig trüb, ein wenig kahl
ein bisschen fad
doch eben ganz normal.
Und doch gab es so kleine Leuchten:
Ein Gespräch
ein paar Klänge
etwas notiert
nette Leute
laut und leise
fein dosiert.
(© Monika Minder, 1. März 2013)
Wurzeln schlagen
In einer Zeit, wo ich nur den Tod küsse
Wo ich Eiszeit fühle
Und tagvergiftete Müdigkeit
Vom Sterben spricht.
Bereit sein
Den Nabel der Folter zu sprengen
Die Schwermut der Reise zu opfern
Keinen Schmerz mehr zu nähren
Weil es genug ist.
(© Monika Minder, 24. Febr. 2013)
Licht und bunte Felder
Jetzt ist er wieder da.
Frühling macht die Herzen weiter
Und Hoffnung kommt ganz nah.
(© Monika Minder)
Wenn die Welt nach Blumen duftet
und die Liebe singt, ist jemand da,
der dir den Frühling bringt.
(© Monika Minder)
Wie eisiger Nordwind
haucht dein Schweigen mich an.
Sogar die Wut ist erstarrt.
Sie wird es schwer haben im Frühling.
Keine prallen Träume mehr,
nichts mehr berührt.
Nicht einmal der kleinste Gedanke.
Nur das Wissen bleibt,
die Erfahrung.
Ich nehme sie mit auf meinen Weg.
Vielleicht bleibe ich ab und zu stehen,
aber nur um vorwärts zu sehen.
(© Monika Minder, 23. Febr. 2013)
Es genügt nicht ein Tier zu sein
und ab und zu mit dem Schwanz zu wedeln.
Oder ein Mensch, der sein Fleisch
verdorren lässt.
Was mit dem Alter automatisch kommt,
auch wenn einige anderes erzählen.
Die Zeit frisst uns alle an -
und irgendwann auf.
Das sei pessimistisch, sagst du.
Ich nenne es realistisch.
Wer leugnet nicht den Schnee krank?
Frühling allein genügt nicht.
(© Monika Minder)
Wenn der Frost sich fliesst
Und das erste Grün uns spriesst,
Kann die Geduld sich schleichen
Und endlich einem Neuen weichen.
(© Monika Minder, 9. Febr. 2013)
Dieses Gedicht gibt es auch als Lied. Die Noten finden Sie auf folgender Seite:
> Licht und Blätter, Lothringer-Verlag
Zyklus nach Gedichten von Monika Minder für 4-stimmigen Frauenchor Chorpartitur
Jetzt entdeckt die Erde den Himmel wieder
Und säuselt ihm von Lustbarkeiten.
Dieser singt ihr heitre Lieder
Und brummt von Kostbarkeiten.
Lenzsymptome sind erwacht
Natur und Mensch sind in der Brunst.
Sogar die Katze lacht
Und wirbt um ihre Gunst.
(© Monika Minder, 9. Febr. 2013)
In jedem Anfang
Liebt sich ein neues Leben,
Lebt der Hang
Zum Leben und zum Sterben.
An jedem neuen Morgen
Wird Zeit zur Gegenwart,
Was am Anfang noch verborgen,
Wird in deinen Möglichkeiten offenbart.
(© Monika Minder, 17. Jan. 2013)
Nach einer Idee von Hermann Hesse
Ein Licht erblickt den Wald
Und wärmt uns Herz und Seele,
Die Frühlingssonne kommt nun bald
Und bringt Bewegung in das Sehnen.
Bringt ein leises zartes Grüssen
In das frische Herzensglühen,
Und von mir sind's tausend Küsse
Ein Liebeshauch zum Weiterblühen.
(© Monika Minder, 24. Jan. 2013)
Wer in einen Garten nur kann schauen,
Wo blind die Seele sich vertraue,
Da hat die Kraft das Leben neu erfunden
Und der edelste Schmerz sich mit einem Herz verbunden.
Da wo Hände lieben sich im Haar
Wird jeder Garten zum Altar,
Dort spielt der Frühling unser Lied,
Dass keine Angst uns mehr geschieht.
(© Monika Minder, 23. Jan. 2013)
Liebe, Freundschaft, was ist mehr
Jenes erhabene Gefühl, das uns nährt.
Liebe voller heisserfüllter Wogen
Zwischen Himmel und betrogen.
Mal süsser Blumenduft
Mal Blitz und Donner in der Luft.
Mildes Lächeln, deine Hand
Launen und ein Pfand.
Nebeldünste, die verwehen
Liebe will doch immer blühen und vergehen.
(© Monika Minder, Jan. 2013)
Und dennoch
war sie nicht umsonst,
die Zeit mit dir. -
Eine Begegnung
mit dem Leben,
dem Sein.
Lebendigkeit lebt
nicht vom Schonen.
Es würde sogleich
ein Anderes kommen,
ein Schlimmeres,
denn das ist doch das Leben.
Aber danach braucht es wieder eine Stille
ein Sterben
Geduld.
Und dennoch
war es nicht umsonst,
zu wachsen und zu blühen,
in der Laune der Zeit,
in der Kraft der Hoffnung,
dieser zärtlichen Macht,
die das warten auf den Frühling
erträglich macht.
Auf ihn kann man sich
wenigstens verlassen.
Er kommt jedes Jahr
immer wieder.
Und dennoch
war es nicht umsonst,
auch wenn sich die Liebe
vor lauter Hoffen
ins Grabe drehte.
Liebe ist immer eine Frage der Zeit,
die es genau dann,
wenn sie blüht, zu schützen gilt,
wie die junge Pflanze
im Frühling.
(© Monika Minder)
Wie kann ich es ertragen,
dass noch eine Sonne lacht,
dass Morgen wieder kommt und dunkle Nacht.
Wie kann ich es ertragen,
dass alles weitergeht,
dass Uhren gehn und Glocken schlagen,
wie wenn der Wind gar nichts verwehte.
Wie kann ich es ertragen,
dass ich dein Auge nie mehr seh,
dass wie in deinen Lebenstagen
mein Herz zur Sonne geht.
Wie kann ich es ertragen?
(© Monika Minder)